Wenige Siedlungsreste einer frühmittelalterlichen Siedlung
Einleitung
Der Ort Basse liegt nordöstlich von Neustadt a. Rbge. am Ostufer der Leine. Dort wurde in der Straße „Im Eck“ ein Einfamilienhaus neu errichtet. Unmittelbar nördlich dieses Grundstücks konnte 2012 bei Bauarbeiten eine früh- bis hochmittelalterliche Siedlung angeschnitten werden. Da anzunehmen war, dass diese Siedlung auch in das jetzt zu erschließende Grundstück hineinreicht, sollten die Erdarbeiten archäologisch begleitet warden.
Die Grabung auf der Fundstelle Basse FStNr. 12 fand am 12.01.2016 statt. Die Untersuchungsfläche betrug ca. 400 m².
Der nördliche Teil des Bauplatzes war bereits durch eine Unterkellerung der Vorgängerbebauung tiefgreifend gestört. Nur der südliche Bereich war ungestört. Hier wurden auf einer Tiefe von ca. 0,6 m unter GOK mehrere Befunde angetroffen. Im weiteren Bauablauf entschied die Baufirma im Bereich der östlichen Gebäudehälfte nur noch bis auf den Mischhorizont abzutiefen, da dies für die weitere Bauausführung ausreichend war.
Befunde und Funde
Es konnten vier ovale Gruben mit einem maximalen Durchmesser zwischen 1 m und 1,3 m dokumentiert werden (Befund 1 bis 4). Im Planum hoben sie sich als dunkelgräulichbraune Verfärbungen deutlich vom anstehenden Sandboden ab. Die Verfüllung der Grube war mit Holzkohleflittern durchsetzt.
Da mit dem Planum die maximale Eingriffstiefe erreicht war, wurden keine Profile angelegt. Aussagen zu Form und eventueller Funktion der Gruben waren daher nicht möglich. Die wenige Keramik stammt vom Planum 1. Sie ist dickwandig, grob gemagert und wenig aussagekräftig. Im räumlichen Kontext zu der sich nördlich anschließenden früh- bis hochmittelalterlichen Ansiedlung, wäre eine Datierung der hier vorliegenden Siedlungsbefunde in das Früh- bis Hochmittelalter durchaus denkbar.