Urgeschichtliche Siedlungsspuren im Baugebiet Arnum aufgedeckt

Siedlungsspuren aus der vorrömischen Eisenzeit und Römischen Kaiserzeit im Baugebiet „Südliche Bockstraße“ in Arnum

Am westlichen Ortsrand von Arnum soll auf einer vormals landwirtschaftlich genutzten Fläche ein neues Baugebiet „ südliche Bockstraße“ entstehen. Da aus dem direkten Umfeld des Neubaugebietes archäologische Funde bekannt waren, wurden im Vorfeld der Erschließungsmaßnahmen mehrere Suchschnitte angelegt, um das archäologische Potential der Fläche näher einzugrenzen.

Nach Fertigstellung der Sondage trat v.a. im südöstlichen Bereich des Baugebietes eine Befundhäufung auf. Es handelte sich dabei um vier Gruben (Bef. 1 – 4) und fünf Pfostenstellungen (Bef. 5 – 7, 9, 10).

Insbesondere Befund 1 kann eindeutig als Siedlungsgrube gedeutet werden, mit einer großen Anzahl an Keramikscherben sowie einem kalzinierten Tierknochen. Auch die übrigen Gruben enthielten vorgeschichtliche Keramik, wenn auch in deutlich geringerer Anzahl. Die geborgene Keramik ist in die späte vorrömische Eisenzeit und in die römische Kaiserzeit zu datieren.

Die fünf Pfostengruben liegen im südlichsten Sondagestreifen, ohne dass eine zusammenhängende Struktur erkennbar wäre.

Zusammenfassend kann man nach Anlage der Sondagen folgendes vorläufiges Besiedlungsbild entwerfen: die aufgedeckten Siedlungsgruben und Pfostenstellungen deuten auf einen Siedlungsplatz der späten vorrömischen Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit hin.

Wahrscheinlich hat die Siedlung sich weiter nach Osten erstreckt. Dieser Bereich ist allerdings bereits modern überbaut. Nach Süden bildet die Niederung der Arnumer Landwehr eine natürliche Besiedlungsgrenze. Eine weitere Ausdehnung nach Norden konnte in den umfangreichen Sondageschnitten nicht nachgewiesen werden.