Lüneburgs Wälle und Gräben – Ein Querschnitt durch die Stadtbefestigung am Roten Tor

Das Grundstück „Wallstraße 2“, auf dem sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts die St. Ursula-Schule sowie die 1968 abgerissene St. Marien-Kirche befanden, ist aus stadtgeschichtlicher/stadtarchäologischer Perspektive vor allem hinsichtlich der südlichen Stadtbefestigung Lüneburgs von Bedeutung. Eponym für die heutige Wallstraße war der Rote Wall. Östlich der Roten Straße verlief dieser bis zur Ilmenau, nach Westen erstreckte er sich bis zum Salztor.

Zwischen den Wällen bildete die Rote Straße durch das 1288 erwähnte Rote Tor den Zugang zur Stadt. Im Kontrast zu den historischen Quellen, die umfangreich die Genese der Stadtbefestigung ab dem 13. Jahrhundert darstellen, steht nur eine einzige archäologische Untersuchung, die 1968 im Zuge des Abtrags der Reste des Roten Walles durchgeführt wurde und Einblicke in Aufbau und Entwicklung der südlichen Lüneburger Befestigung gewährt. An dieser Stelle konnten damals fünf Befestigungsperioden rekonstruiert werden, deren erste die hölzerne Einfriedung eines der karolingischen Nuklei Lüneburgs, der Siedlung Modestorpe, darstellt.

Mit dem Bedeutungsgewinn dieser Siedlung im Laufe des 11. und 12. Jahrhunderts, unter anderem als Sitz des Archidiakonats, und der Symbiose mit dem benachbarten, unter den Welfen zum Administrationszentrum avancierten Burg-Siedlungskomplexes „Luniburc“ am Kalkberg, entwickelte sich eine Siedlung städtischen Charakters. Damit veränderte sich auch die Anforderung an die Befestigungswerke. …

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Markus Brückner: „Lüneburgs Wälle und Gräben – Ein Querschnitt durch die Stadtbefestigung
am Roten Tor“, Denkmalpflege in Lüneburg, 2014, S. 7 f