Wohngebiet der Altsachsen 18.10.2015

Bei Erschließungsarbeiten für ein Wohngebiet der Samtgemeinde Fredenbeck wurden in den 1990er-Jahren Teile einer Siedlung der Völkerwanderungszeit dokumentiert. Von den damals geborgenen Funden ist insbesondere die aus einem völkerwanderungszeitlichen Brunnen stammende hölzerne Leiter hervorzuheben. In einem weiteren Neubaugebiet auf dem östlich anschließenden Acker wurde durch die Grabungsfirma ArchaeoFirm über 400 Befunde aufgedeckt. 330 davon sind Pfostengruben, die sich zu mehreren ungefähr ostwestlich ausgerichteten Langhäusern rekonstruieren lassen. Neben den Langhäusern sind auch vier Grubenhäuser mit gleicher Ausrichtung und ein kleinerer Hausgrundriss mit umlaufendem Wandgräbchen nachgewiesen.mehr …


Vollständiges Haus aus dem Mittelneolithikum 15.04.2015

Die turnusmäßige Überprüfung von Erdarbeiten im Umkreis der zahlreichen Sand- und Kiesgruben im Leinetal südlich von Hannover durch Mitarbeiter der Bezirksarchäologie Hannover ergab bei Barnten im Landkreis Hildesheim mehrere auffällige Bodenverfärbungen. Direkt südlich der seit mehreren Jahren ausgebeuteten Kiesgrube fanden sich nach dem Entfernen des Oberbodens in der Fläche verteilt relativ klein fragmentierte Keramikscherben jungsteinzeitlicher Machart und einzelne atypische Silexartefakte. Die Bergung eines Dechselfragments ergan einen ersten genaueren Datierungshinweis: Die Funde gehören in die Linienbandkeramik (5500 – 4900 v. Chr.) oder die nachfolgende Rössener Kultur (4900 – 4300 v. Chr.).mehr …


Hannovers Stadtbefestigung an der Roßmühle 19.05.2014

Von Ende August bis Anfang Dezember 2013 wurde ein seit dem Zweiten Weltkrieg brach liegendes, ca. 3.000 m² großes Grundstück am Westrand der historischen Altstadt von Hannover durch die Fa. ArchaeoFirm untersucht. Auf einer Parzelle Ecke Burgstraße/Roßmühle erbrachte die Ausgrabung neben den erwarteten Siedlungsbefunden des 12. bis 20. Jh. vor allem neue Erkenntnisse zur mittelalterlichen Stadtbefestigung. Neben Resten der Mauer mit außen angesetzten Turmfundamenten konnte auch der in diesem Abschnitt nicht vermutete Graben freigelegt und untersucht werden.mehr …


Die archäologische Untersuchung an der St. Alexandri Kirche in Eldagsen im Jahr 2013 02.04.2014

Tiefgreifende Erschließungs- und großflächige Bau- beziehungsweise Umgestaltungsmaßnahmen auf dem Kirch- und Marktplatz von Eldagsen, Stadt Springe, Region Hannover, ermöglichten neue Einblicke in die Geschichte dieser Örtlichkeit und die Geschichte Eldagsens selbst. Dabei lag das direkte Umfeld der St. Alexandri-Kirche mit dem alten Friedhof im Zentrum des Baugeschehens und somit auch im Zentrum des archäologischen Interesses.mehr …


Spielende Germanen 18.03.2014

Im Oktober 2013 wurde im Vorfeld einer Baumaßnahme im Gewerbegebiet Süd der Stadt Rinteln (Lkr. Schaumburg) durch die Firma ArchaeoFirm eine Siedlung der römischen Kaiserzeit bis frühen Völkerwanderungszeit untersucht. Die Fundstelle liegt am südlichen Rand des Wesertals außerhalb der Überschwemmungszone ca. 60 m über dem Meeresspiegel. In unmittelbarer Nähe der Siedlung sind Fundstellen der vorrömischen Eisenzeit bekannt. Bereits aus dem Oberboden konnten unter anderem fragmentierte bis fast vollständige Armbrustfibeln, einige römische Denare und ein Sesterz sowie zahlreiche Reste von zerscherbten Gefäßen geborgen werden.mehr …


Lüneburgs Wälle und Gräben – Ein Querschnitt durch die Stadtbefestigung am Roten Tor 07.02.2014

Das Grundstück „Wallstraße 2“, auf dem sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts die St. Ursula-Schule sowie die 1968 abgerissene St. Marien-Kirche befanden, ist aus stadtgeschichtlicher/stadtarchäologischer Perspektive vor allem hinsichtlich der südlichen Stadtbefestigung Lüneburgs von Bedeutung. Eponym für die heutige Wallstraße war der Rote Wall. Östlich der Roten Straße verlief dieser bis zur Ilmenau, nach Westen erstreckte er sich bis zum Salztor. mehr …


Am Sachsenbrunnen 18.09.2013

Schaut man sich die Straßennamen eines Fredenbecker Wohnviertels an, verwundern Namen wie „Am Sachsenbrunnen“, „Sachsenstraße“ oder „Sachsenstieg“. Diese Bezeichnung haben nichts mit dem heutigen Bundesland in der Südostecke Deutschlands zu tun sondern begründen sich auf Ergebnissen archäologischer Forschungen. Denn bereits vor 1.500- 2.000 Jahren war der Raum zwischen Fredenbeck und dem Deinster Mühlenbach ein begehrtes Wohngebiet.mehr …


Archäologische Flächenuntersuchungen in Bantorf 11.06.2013

Vorrömische Eisenzeit und Römische Kaiserzeit:
Im Zuge der Erweiterung des nördlich der Bundesstraße B 65 bestehenden Gewerbegebietes Bantorf-Nord waren archäologische Flächenuntersuchungen notwendig, obwohl aus den für die Erschließung interessierenden Flurstücken bisher keine nennenswerten vorgeschichtlichen Funde bekannt geworden waren. Bei Begleitung des Oberbodenabtrages in einem Teilbereich der Gesamtfläche – das künftige Regenrückhaltebecken III – konnten jedoch durch V. König, NLD Hannover, Keramikfragmente, Holzkohle- und Brandlehmstücke sowie zahlreiche Verfärbungen festgestellt werden.mehr …


Singuläres Metallobjekt vom Hitzacker-See 02.04.2013

Im Frühjahr 2012 ergab sich wegen des Baus eines Einkaufsmarktes die Möglichkeit einer archäologischen Untersuchung im bekannten Grabungsschutzgebiet am Hitzacker-See im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Bei der Grabung kooperierte die Universität Göttingen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der Grabungsfirma ArcheoFirm. In den Jahren zwischen 1968 und 1994 …

Den vollständigen Artikel finden Sie hier:
Feiner, D.: „Singuläres Metallobjekt vom Hitzacker-See“, Archäologie in Deutschland, 2/2013 April-Mai, S. 49 f


Riesiger mittelalterlicher Klosterhofkeller in Lüneburg 02.01.2012

In nur vier Wochen mussten im Juni 2010 die Reste eines mächtigen Kellers aus dem 14. Jh. freigelegt und dokumentiert werden. Die Anlage umfasste ohne rechteckigen Anbau und „Utlucht“ ca. 11 m x 33 m. Anlass war die Überbauung des Areals durch ein Mehrfamilienhaus mit tief gründender Fundamentierung. Aus schriftlichen Quellen war bekannt, dass sich an dieser Stelle ein Gebäudeensemble des Klosters Ebstorf befand. Dieses hatte den Hof im Jahr 1355 von der Stadt erworben. Bemerkenswert erscheinen nicht allein die enorme Größe …

Den vollständigen Artikel finden Sie hier:
Wullschläger, Ines.: „Riesiger mittelalterlicher Klosterhofkeller in Lüneburg“, Archäologie in Deutschland, 1/2012 Jan-Feb, S. 46 f


Der Ebstorfer Klosterhof – Eine mittelalterliche Kelleranlage in Lüneburg 02.01.2012

Als Mitte Mai 2010 die Garagen auf dem ehemaligen Grundstück „Salzstr. 12“, das heute von der Straße „Auf der Rübekuhle“ erschlossen wird, abgerissen wurden, um dem Neubau eines Mehrfamilienhauses Platz zu machen, stieß der Bagger auf massive Backsteinstrukturen. Der Stadtarchäologie war bekannt, dass sich an dieser Stelle der Stadthof des Klosters Ebstorf befunden hatte. Aus diesem Grund waren bereits die bauvorbereitenden Arbeiten archäologisch begleitet worden, und es konnte entsprechend reagiert werden. Die Abrissarbeiten wurden darauf hin unterbrochen, um die zu überbauende Fläche archäologisch zu untersuchen. Da aber für das zu errichtende Mehrfamilienhaus eine tiefe Pfahlgründung mit schwerem Gerät bereits terminlich avisiert war, blieb für die Rettungsgrabung nur ein enger Zeitrahmen …

Lesen Sie den vollständigen Artikel in:
Ines Wullschläger: „Der Ebstorfer Klosterhof  – Eine mittelalterliche Kelleranlage in Lüneburg“, Denkmalpflege in Lüneburg 2011, S. 27 ff


Frühe Germanen auf 40.000 m² 02.05.2011

Erschließungs- und Baumaßnahmen im Gewerbegebiet Bantorf (Stadt Barsinghausen) ermöglichen seit Anfang diesen Jahres die Ausgrabung einer größeren frühgermanischen Ansiedlung. Der Fundplatz, in leicht abfallendem Gelände nordseitig am Westende des Deisters gelegen, war bis zur Auffindung zu Beginn der Maßnahmen unbekannt. Nun werden auf drei eng beieinanderliegenden Bereichen, die eine Gesamtfläche von rund 40 000 m2 umfassen, Siedlungsstrukturen freigelegt, die nach dem derzeitigen Bearbeitungsstand vom Ende der vorrömischen Eisenzeit bis in den älteren Abschnitt der römischen Kaiserzeit, also etwa um Christi Geburt, reichen. …

Lesen Sie den vollständigen Artikel:
Agostinetto, Poremba: „Frühe Germanen auf 40.000 m²“, Archäologie in Deutschland, 5/2011 Sept-Okt, S. 49


Petschaft und Fürspan. Ein Einblick in die frühe Geschichte der Hansestadt Lüneburg 02.01.2011

Die Lüneburger Altstadt stand auch im vergangenen Jahr wieder im Fokus der Archäologen. Jüngst nun fanden im Vorfeld zum Neubau eines Mehrfamilienhauses archäologische Untersuchungen statt. Vermutet wurden auf dem Eckgrundstück In der Techt/ Salzbrücker Straße die Reste eines mittelalterlichen Hospitals, des so genannten „Langen Hofes“. Das Hospital wurde laut einem Testament von 1352 von Segeband von Wittorf dem Älteren gestiftet. Das aus Plänen überlieferte Gebäude ließ sich jedoch nur als randlicher Mauerzug an der östlichen Grabungsgrenze beim Abböschen der zukünftigen Baugrube erfassen. Statt dessen konzentrierten sich die Arbeiten auf Befunde ganz anderer Art.mehr …


Archäologische Ausgrabung – Stadtkern Pattensen 10.11.2010

Zeitraum: Juli bis September 2010

Im Vorfeld der Errichtung dreier Mehrfamilienhäuser im mittelalterlichen Stadtkern von Pattensen durch meravis konnten bei einer archäologischen Untersuchung der archäologischen Grabungsfirma ArchaeoFirm Poremba & Kunze GbR unter der Leitung von Alexander Blank und Tobias Poremba mehrere mittelalterliche Brunnen ausgegraben werden, unter anderem der hier abgebildtete Kastenbrunnen neben einem Baumstammbrunnen.mehr …


Goldschatz aus dem Dreißigjährigen Krieg 08.01.2010

Im September 2008 gelang während einer Stadtkernuntersuchung im mittelalterlichen Stadtkern von Fürstenberg an der Havel dem Team einer Grabungsfirma aus Berlin unter der Leitung von Tobias Poremba die Bergung eines Goldschatzes aus dem Dreißigjährigen Krieg. mehr …


Der hochmittelalterliche Landesausbau in der Prignitz (Kurzfassung) Autorin: Ch. Kunze 08.01.2010

Der hochmittelalterliche Landesausbau war nach W. Schlesinger Teil eines gesamteuropäischen Prozesses, der nicht nur die Neuerschließung vorher unbesiedelter Räume, sondern auch die Umformung und Verdichtung des vorhandenen slawischen Siedlungsnetzes umfasste (Fritze 1984, 193; Gringmuth-Dallmer 1983, 42). Er beinhaltete neben der Umstrukturierung einer bestehenden Kulturlandschaft vor allem die Änderung der Wirtschafts-, Rechts- und Herrschaftsstrukturen als Grundlage für die spätmittelalterliche Siedlungsentwicklung. Dieser Prozess war in den letzten Jahren Gegenstand verschiedener regionaler Analysen in Brandenburg (Henker/Schöfbeck/Weiß 2008; Kirsch 2004; Schich 1987), in die sich diese Untersuchung einreiht.mehr …